09.09.2014 - Premiere Musical "We will rock you"


Am 09.09.2014 fand die Premiere das Musical "We will rock you" von Queen und Ben Elton im Deutschen Theater München statt.


Ein Bericht der Abendzeitung vom 16.11.2014:

So ist das Musical "We will rock you" mit Musik von Queen

So euphorisiert hat man das Publikum im Deutschen Theater selten erlebt. Kein Wunder, alle haben auch lange genug auf dieses Stück gewartet.
Dreizehn Jahre nach der Londoner Weltpremiere und zehn Jahre nach der Kölner Deutschlandpremiere schlägt „We Will Rock You“ endlich dort auf, wo Queen ohnehin ihre zweite Heimat hatten: in München. In den Musicland Studios nahmen sie vier Alben auf und erprobten danach das Münchner Nachtleben. „Grüß Gott, Bavaria“, begrüßt daher Queen-Gitarrist Brian May das Publikum per Videobotschaft und verspricht: „München, time to rock!“ Das wird drei Stunden lang spektakulär eingelöst.

Es ist wohl das Erfolgsgeheimnis der aus 21 Queen-Hits zusammengesetzten Show, dass sich sowohl die Band wie Autor Ben Elton um jeden Ableger des Musicals kümmern und den Qualitätsstandard unverändert hoch halten. Das für München gecastete Ensemble aus Veteranen der Show und neuen Talenten hat keine Schwachstellen und in der Killer Queen Brigitte Oelke eine Sängerin, die kurzzeitig sogar Freddie Mercurys Stimme vergessen lässt.

Die Legende von langhaarigen Männern und wilden Mädchen
Der herzerfrischend unsinnige Plot wird in Zeiten der Apple-Hysterie ohnehin jeden Tag aktueller. Denn die Geschichte spielt in der dunklen Ära der Globalisierung: 300 Jahre miese Vibes und programmierte Computermusik haben den Menschen auf dem Planeten iPad jeden Individualismus ausgetrieben. Der willige Konsument ist gefragt, nicht der rebellische Freigeist.
Doch trotz Schreckensherrschaft der semivirtuellen Killer Queen und ihres Geheimdienstes, haben sich noch ein paar Bohemians erhalten, die versteckt leben. Diese verbreiten die Legende von jenen fernen Zeiten, als haarige Männer auf richtigen Instrumenten spielten und Mädchen ihnen ihre Höschen auf die Bühne warfen – ganz ohne sie vorher virtuell anzustupsen.
Ein richtiges Instrument soll der Legende nach noch auf iPad existieren: die sagenumwobene elektrische Gitarre! Die Suche nach diesem Heiligen Gral kommt in Schwung als die Bohemians auf die jungen, idealistischen Außenseiter Scaramouche (Jeannine Wacker) und Galileo Figaro (Christopher Brose) stoßen. Diesem schwirren dauernd Textfetzen durch den Kopf, die er nicht zuordnen kann. Was soll schon „A-wop-bop-a-loo-bop-a-lop-bam-boom!“ bedeuten?

Es rockt
Da die deutschsprachige Show genug Raum lässt für „regionalisierte“ Gags, konnten bei der Münchner Premiere Günther Sigl und Barny Murphy in Reihe drei überrascht feststellen, dass auch die Spider Murphy Gang im Queen-Musical verewigt ist. Ein gesicherter Lacher in einer überaus witzigen Show, in der Humor und Selbstironie bis hinein in die Choreographie der Tänzer zu sehen ist.
Doch auch die ideenreichen Videoeinspielungen und die fantasievollen Kostüme wären nur halb so eindrucksvoll, wenn das Stück nicht so überzeugend rocken würden. Die halb im Bühnenhimmel positionierte und geschickt ins Stück eingebaute, achtköpfige Band zaubert jedoch einen so satten Queen-Sound ins Theater, dass man fast wieder um die bauliche Gesundheit des frisch renovierten Stammhauses fürchten muss.

Bis 13. Dezember täglich (außer Montag), am Wochenende auch nachmittags, Karten: 29 bis 99 Euro, Telefon 55 23 44 44

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